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	 Der vorliegende Knigge für gute Tanzmanieren 
        wurde speziell als Richtlinie für den Studienaufenthalt in Indien 
        entwickelt, seine Beachtung ist jedoch aus Gründen der Höflichkeit 
        grundsätzlich zu empfehlen. 
      Allgemeines:
      
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Bei der Ankunft in Madras werden die Tanzlehrer mit Namaskaram (mit 
            rechter Hand, oder beiden Händen Füße des/der LehrerIn 
            berühren, dann eigene Augen berühren) begrüßt. 
           
         
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Beim Hauseingang sollte man fragen, wo man sich die Schuhe auszieht, 
            nicht mit Schuhen eintreten, ebenso natürlich keinen Tanzsaal 
            mit Schuhen betreten. Schuhe nur mit der linken Hand berühren. 
         
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Den Lehrer oder männliche Respektspersonen mit ,Sir' ansprechen, 
            weibliche Respektspersonen mit "Madam" oder familiärer 
            mit "Auntie". 
         
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Talams, Tattukaris, Tattumalais, Bücher, Personen, Bilder oder 
            Photos von Göttern oder Lehrern NIEMALS, weder absichtlich noch 
            unabsichtlich, mit den Füßen berühren, falls es doch 
            einmal passieren sollte (vor allem bei Talams und Tattumalais passiert 
            es immer wieder!), dann gleich Namaskaram machen (mit rechter Hand 
            den jeweiligen Gegenstand oder Menschen berühren, dann eigene 
            Augen). Falls man mit dem Fuß am Lehrer oder sonstiger Respektperson 
            angekommen ist, dann beim Namaskaram Füße des Lehrers berühren. 
         
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Beim Anzünden von Räucherstäbchen diese nicht auspusten, 
            sondern mit der Hand abfächeln. 
         
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Undurchsichtige Baumwollbekleidung tragen, nicht ärmellos, und 
            mindestens bis zur Wade reichend (Baumwollhosen oder Baumwollröcke). 
            Keine enganliegende Kleidung oder zu weite Ausschnitte tragen! Weder 
            beim Tanzunterricht noch anderswo die Hose des Salwar weglassen (nackte 
            Beine sind verpönt). 
         
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Das Essen nicht mit der linken Hand berühren, alles mit der 
            rechten Hand reichen und entgegennehmen (am besten schon zu Hause 
            damit anfangen !) 
         
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Sollte man zu den Rauchern gehören, dann sei das Rauchen vor 
            dem Tanzlehrer und vor anderen Respektspersonen zu unterlassen. Ebenso 
            wird es nicht gerne gesehen, wenn Frauen auf der Straße rauchen. 
         
       
      Tanzunterricht:
      
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Möglichst am ersten Tag fragen, wieviel der Unterricht, das 
            Wohnen und die Verpflegung kostet, und auch bis wann die Bezahlung 
            erfolgen soll. Diese Frist auch bitte einhalten ! 
         
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Zum Unterricht immer pünktlich erscheinen. 
         
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Im Tanzunterricht hat man im Übungssari, Hose und Saribluse 
            zu erscheinen, die Haare so frisiert, daß sie nicht ins Gesicht 
            hängen. Ein Salwar Kameez ist im Unterricht nur als absolute 
            Notlösung erlaubt (Koffer noch nicht ausgepackt, weil gerade 
            aus dem Flugzeug gestiegen), dann aber den Schal ordentlich um die 
            Hüften gewickelt, so daß der Lehrer den Bewegungen gut 
            folgen kann. Keine sackartigen Salwars ohne Schals tragen ! Im Unterricht 
            sollte man das Bindi nicht vergessen ! 
         
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Jede Unterrichtsstunde mit Namaskaram beginnen und beenden, auch 
            wenn man zu spät kommt. 
         
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Beim Unterricht nie zwischen Tanzschüler und Tanzlehrer durchgehen. 
         
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Wenn man im Unterricht ausgebessert wird, dann nicht widersprechen 
            (,xy hat mir aber gesagt ...'), oder eine Ausrede haben (,ich bin 
            müde ...') am besten im Unterricht überhaupt nicht sprechen. 
            Außer Fragen. Aber Fragen können und sollten immer gestellt 
            werden, sowohl im, als auch außerhalb des Unterrichtes. 
         
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Wasser (keine sonstigen Getränke) trinken während des Unterrichtes 
            ist erlaubt, man sollte aber immer fragen, bevor man seinen Platz 
            verläßt um einen Schluck aus der Flasche zu nehmen. Die 
            Wasserflaschen nicht im Weg herumstehen lassen. Beim Unterricht im 
            Sitzen (Abhinaya, Nattuvangam oder Gesang), sollten die Wasserflaschen 
            hinter sich abgestellt werden, oder noch besser ganz aus dem Weg, 
            an einer Wand. 
         
        -  
          
Am Boden sitzt man im Schneidersitz, oder die Beine seitlich abgewinkelt, 
            nie aber mit ausgestreckten Beinen (besonders schlimm, wenn die Beine 
            in Richtung einer Person, eines Altars oder einer Bühne ausgestreckt 
            werden). Wenn man im Unterricht auf dem Boden sitzt dann sollte man 
            sich nicht an der Wand anlehnen. 
         
       
      Körperpflege:  
      
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Sehr wichtig ist das Duschen vor dem Unterricht, aber ebenso nach 
            dem Unterricht. Aber in Madras herrscht akuter Wassermangel, d.h. 
            die Duschen so kurz wie möglich halten, vor allem weil man mehrmals 
            am Tag duscht. Die Haare sollten auch so oft wie möglich gewaschen 
            werden. 
         
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Es wird großen Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild gelegt. 
            Unangenehme Körpergerüche sind absolut tabu!!! Sollte man 
            dazu neigen, dann ist die Verwendung von Seife und Deo unerläßlich! 
         
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Die Kleidung sollte immer frisch gewaschen sein, man sollte immer 
            genug Sariblusen, Hosen etc. zum Wechseln mitnehmen, damit man nichts 
            bereits Verschwitztes anziehen muß. In der Hitze trocknet Wäsche 
            in der Regel sehr schnell. 
         
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Zu Konzerten und Tanzvorstellungen geht man angemessen angezogen, 
            überhaupt wird unordentliche Kleidung nicht gerne gesehen. 
         
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Wohnt man in der Schule, dann wird das auswärts Essen nicht 
            gerne gesehen, wenn möglich immer zu Hause und nicht "unterwegs" 
            essen. Beim Verlassen des Hauses bzw. zurückkommen sich immer 
            ab- bzw. anmelden. 
         
       
      Asmita Banerjee 
        
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