GESCHICHTE DES VEREINS NATYA MANDIR

Wie entstand Natya Mandir?

Alles begann, als der berühmte indische Tänzer Kama Dev die klassische südindische Tanzkunst Bharatanatyam nach Wien brachte und Radha Anjali eine seiner ersten Schülerinnen wurde. Von ihm erhielt sie nicht nur ihre Grundausbildung in der Kunst dieses Tanzes, sondern auch die Anregung, in ihrer Heimatstadt Wien ein Zentrum der indischen Tanzkunst Bharatanatyam zu schaffen.

Radha Anjali, Kama Dev, Pradeep KarEine der ersten Veranstaltungen unter dem Namen Natya Mandir war die festliche Einweihung von Radha Anjalis neuer Tanzbühne im Haus Börseplatz 3 am 3. Dezember 1983 mit einem Tanzabend bei Kerzenlicht. Zu diesem Zeitpunkt war Natya Mandir noch nicht offiziell als Verein eingetragen, aber der Name diente dazu, die zahlreichen kulturellen Aktivitäten zur Förderung des klassischen indischen Tanzes in Österreich unter einem einheitlichen Begriff zusammenzufassen.

Diesem Tanzabend folgten zahlreiche von Radha Anjali im Namen des Natya Mandir organisierte Veranstaltungen, z.B. Tanzseminare von international anerkannten TänzerInnen und TanzpädagogInnen wie Kama Dev, Kalanidhi Narayanan, Adyar K. Lakshman, Rama Rao, Pradeep Kar, Bragha Gurusvamy u.a. Auch Konzerte mit erstklassigen nord- und südindischen Musikern und Sängern wie Nageshwara Rao, Rama Rao, K. Krishnamurty, T. Kothandapany, R. Balasri, Adyar K. Lakshman, Nandu Muley, Jatinder Thakur und Daniel Bradley wurden gerne besucht.

Vor allem aber war es der von Radha Anjali im Rahmen des Natya Mandir regelmäßig geführte Unterricht - Tanzkurse und Workshops für Anfänger, Fortgeschrittene und Kinder sowie Radha Anjalis jahrelange Lehrtätigkeit am Sportinstitut der Universität Wien, die immer mehr an Beliebtheit gewannen und zu einem ständigen Zuwachs an Schülern führten.

Das erste einer Reihe von Arangetrams (das etwa eineinhalb- bis zweistündige Debüt-Soloprogramm einer indischen Tänzerin) in Österreich wurde am 30. 4. 1988 von Sita Devi, einer Schülerin von Radha Anjali, aufgeführt. Sie und die meisten Schülerinnen der Natya Mandir Schule Wien sind österreichischer Abstammung und erhalten ihre indischen Tanznamen meistens gegen Ende ihrer Grundausbildung.

Das wachsende Interesse an den Veranstaltungen und dem Tanzunterricht führte schließlich am 5. Dezember 1989 zur Gründung des Vereins Natya Mandir, wodurch den zahlreichen Aktivitäten endlich ein offizieller rechtlicher Rahmen verliehen wurde. Mit der Schaffung eines Vereins sollte außerdem allen Interessierten ein Anreiz geboten werden, aus einem Gefühl der Verbundenheit mit dem Verein und den anderen Mitgliedern heraus den Vereinszweck, nämlich die Verbreitung und Förderung der indischen Tanzkunst in Österreich, aktiv zu unterstützen.

Die Veranstaltung von Indischen Nächten - aus Konzerten und Tanzvorführungen bestehende Veranstaltungen bis in die Morgenstunden des nächsten Tages -, die Samgama-Tanzprojekte mit neuen Choreographien und Auftritte der aus den besten Schülerinnen Radha Anjalis bestehenden Natya Mandir Dance Company sowie Sisya-Performances - Präsentationen der Natya Mandir Schule - bilden die jährlichen Höhepunkte der zahlreichen Veranstaltungen des Natya Mandir.

Seit 1996 spielt das Natya Mandir Music Ensemble für die indischen Tanzperformances von Radha Anjali und der Natya Mandir Dance Company. Die Verwendung einer Vielzahl von Instrumenten ermöglicht unterschiedlichste Klangbilder sowohl für klassische südindische Tanzstücke als auch für moderne zeitgenössische Choreographien.

Tradition und Neubeginn

Tänzerinnen des Natya Mandir auf der Gloriette, Wien Mit großem persönlichen Einsatz und finanziellen Aufwand, der von Radha Anjali und ihrer Familie persönlich getragen wurde, sowie durch die Förderung des Kulturamtes der Stadt Wien, konnte im Sommer 1999 im Haus Börseplatz 3 ein eigener Tanzsaal mit allen notwendigen Nebenräumen als Unterrichts- und Probenraum eingebaut und ausgestattet werden, der im September 1999 mit einer Puja eingeweiht und am 3. Dezember 1999 in Anwesenheit von Sri Adyar K. Lakshman offiziell eröffnet wurde.


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